Internationale Jugendpolitik

Frieden für alle Menschen ist und bleibt das Ziel

Mit einem Appell rufen Friedensinitiativen und Organisationen zum bundesweiten Aktionstag für „Abrüstung und neue Entspannungspolitik“ am 5. Dezember 2020 auf. Wir sind Teil des Arbeitsausschusses der Initiative „abrüsten statt aufrüsten“.

Der DBJR setzt sich in seinen Positionierungen regelmäßig dafür ein, dass sich die Maxime in der Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik an einer friedlichen Welt orientiert und den Blick auf die Menschen und ihre Perspektiven richtet. Wir stehen als Teil einer starken Zivilgesellschaft für Abrüstung, Beendigung jeglicher Waffen- und Munitionsexporte, für eine atomwaffenfreie Welt und für die Stärkung einer Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe.

Dazu sagt unser Vorstandsmitglied Wendelin Haag: „Kinder und Jugendliche weltweit wollen in Frieden leben. Sie haben ein Recht auf persönliche Entwicklung und Entfaltung und die damit verbundenen Erfahrungen.“ Daher zählt zur Auseinandersetzung mit den Bedingungen für eine gerechte, nachhaltige und friedliche Welt auch die Suche nach Antworten auf Fragen wie: Welche Bedingungen brauchen wir für gelingenden Frieden? Wie lassen sich Krieg und Vertreibung verhindern?

Frieden ist für uns mehr als die Abwesenheit von Krieg, Zwang und Gewalt: Unsere Vision ist eine Weltordnung, in der Kinder und Jugendliche ohne Furcht vor Krieg leben können. Frieden ist und bleibt das Ziel, auf das wir Jugendverbände durch Friedenspädagogik und -politik hinarbeiten. Soziale und ökologische Gerechtigkeit sowie Demokratie sind dabei immer notwendiger Bestandteil von Frieden.

Wir sind Teil des Arbeitsausschusses der Initiative „abrüsten statt aufrüsten“. Zum Aktionstag für „Abrüstung und neue Entspannungspolitik“ am 5. Dezember 2020 hat die Initiative einen Appell veröffentlicht. Darin heißt es: „Auf- und Hochrüstung ist keine Antwort auf die großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie verschärft die Gefahr neuer Kriege und verschwendet wertvolle Ressourcen, die für eine friedliche Weltordnung dringend gebraucht werden – für den Klimaschutz, die Bekämpfung der Fluchtursachen, die Entwicklungszusammenarbeit und die Verwirklichung der Menschenrechte. (…) Aufrüstung und Waffengewalt lösen keine Probleme. Wir brauchen stattdessen Investitionen in eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Zukunft.“ Diese zentralen Punkte unterstützen wir. Wendelin Haag fordert: „Zu einer friedlichen Welt sollte die Bundesrepublik, aber auch die Europäische Union, als konsequente Friedens- statt aufstrebender Militärmacht beitragen.“

Als Jugendverbände und -ringe beschäftigen wir uns auch mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung. Nationale und internationale Konflikte sind und waren in den letzten Jahrzehnten immer wieder Ursache für vermehrte und konzentrierte Migrationsbewegungen. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen waren Mitte 2015 weltweit etwa 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Dabei sind  neben bewaffneten Konflikte insbesondere auch Armut, Diskriminierung, Umweltzerstörung und die Klimakrise Ursachen dafür, warum Menschen fliehen müssen. Jeder Flucht liegt ein Aspekt von Unfrieden zugrunde. Als DBJR bekräftigen wir unsere Forderung nach einer aktiven Friedenspolitik, wie wir sie in unserer Position dargelegt haben.

Für den Aktionstag der Initiative „abrüsten statt aufrüsten“ sind bundesweit über 80 Aktionen angemeldet. Hintergrund ist, dass der Bundestag voraussichtlich am 11. Dezember den Bundeshaushalt 2021 beschließen wird, der aktuell 50 Milliarden Euro Rüstungsausgaben vorsieht. Wendelin Haag sagt dazu: „Kurz vor der Abstimmung soll der Aktionstag noch einmal deutlich machen: Wir brauchen Investitionen in eine sozial-ökologische Transformation und eine demokratische und friedliche Zukunft – und nicht in Rüstung.“

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