Junge Positionen auf RNE-Jahreskonferenz
Unter dem Motto „Nachhaltigkeit als Gemeinschaftswerk“ versammelten sich im Rahmen der RNE-Jahreskonferenz Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Berlin und diskutierten die drängenden Fragen einer wirkungsvollen Nachhaltigkeitspolitik. Im Vorfeld der Jahreskonferenz hatte der Bundesjugendring die Jugendkonferenz zur Nachhaltigspolitik organisiert, um die Perspektiven junger Menschen einzuholen und in das Beratungsgremium einzuspeisen.
Auf dem Podium der RNE-Jahreskonferenz präsentierten die Mitglieder des Sprecher*innen-Teams der Jugendkonferenz für Nachhaltige Entwicklung die Ergebnisse. Fabian Abel vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend betonte: "Was uns verbindet, ist die Dringlichkeit - und der große Wunsch, nachhaltig zu verändern." Ella Schott von der Jugend des Deutschen Alpenvereins sagte mit Blick auf die ambitionierten Forderungen: „Ich will, dass die Utopien junger Menschen Wirklichkeit werden!“
Beim anschließenden Themenforum diskutierten die Vertreter*innen des Bundesjugendrings die Ergebnisse und Forderungen mit den Teilnehmenden der RNE-Jahreskonferenz. Entlang der vier Oberthemen Klima- und umweltfreundliche Strukturen schaffen, Mobilität und Begegnungen sichern, Nachhaltigkeit gerecht gestalten und Bildung für Nachhaltige Entwicklung stärken, erörterten die Panelist*innen die Details der politischen Forderungen. Raoul Taschinski, stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings, berichtete: „Der Raum der Jugendkonferenz war geprägt von dem Willen, eine gemeinsamen Ansatz für die notwendige sozial-ökologische Transformation zu zu finden. Das ist gelungen.“
Gülistan Bayan (Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland), Sprecherin der Jugendkonferenz für Nachhaltigkeitspolitik, stellte die Details des Ergebnispapiers heraus und sagte: „Es wird gerne unterschätzt, wie viel Wissen junge Menschen mitbringen.“ Dabei hätten diese klare Vorstellungen von einer lebenswerten, nachhaltigen Zukunft. Derian Boer von der BUNDJugend ergänzte: „Was die jungen Menschen verbindet, ist die Dringlichkeit der aktuellen Krisen, mit denen sie aufgewachsen sind.“ Mit Blick auf den weiteren Prozess der Nachhaltigkeitspolitik sagte Raoul Taschinski: „Wir wünschen uns Dialog auf Augenhöhe und die Einbindung der Personen, die durch demokratische Strukturen legitimiert wurden.“
In diesem Sinne nutzten die Vertreter*innen des Bundesjugendrings die Jahreskonferenz und übergaben die Ergebnisse der Jugendkonferenz für Nachhaltigkeitspolitik an Sarah Ryglewski, Staatsministerin beim Bundeskanzler. „Neben klaren politischen Forderungen enthalten diese auch eine Selbstverpflichtung. Denn Nachhaltigkeit ist eine Aufgabe für alle!“, so Wendelin Haag. Die Staatsministerin nahm die Ergebnisse mit ins Bundeskanzleramt.
Das Engagement des Bundesjugendrings und der jungen Aktiven der Jugendkonferenz fand viel positive Resonanz. Kaum ein Redebeitrag der Ratsmitglieder, Wissenschaftler*innen und politischen Mandatsträger*innen verging, ohne die Interessen und Anliegen der jungen Menschen in den Blick zu nehmen. Auch der Bedarf, junge Menschen und die von ihnen gewählten Interessensvertreter*innen direkt in den Rat für Nachhaltige Entwicklung zu berufen, wurde festgestellt. So sagte die Vizepräsidenten des RNE, Imme Scholz, dass junge Menschen in der kommenden Wahlperiode in signifikanter Zahl im Rat vertreten sein sollten.
Die RNE-Jahreskonferenz war auch der Startschuss für das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit. Initiiert von Bund und Ländern und koordiniert vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, soll es die gesellschaftlichen Kräfte auf einer Plattform bündeln, Engagement sichtbar machen und ungewöhnliche Allianzen schaffen. Wendelin Haag betonte im Plenum der Jahreskonferenz: „Wir verstehen das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit als ein Netz. Als Jugendverbände sind wir der Kreuzungspunkt in diesem Netz, von dem aus sich junge Menschen im Gemeinschaftswerk engagieren.“
Die Vielfalt der Jugendorganisationen leistet bereits einiges für die nachhaltige Transformation. Der Bundesjugendring ist ein anschauliches Beispiel für die Funktion eines Netzwerks, das seit Jahrzehnten die Interessen von Millionen Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Lebensbereichen vertritt. Das Gemeinschaftswerk kann als Plattform eine wichtige Funktion einnehmen und verschiedene Akteure aus der Zivilgesellschaft zusammen bringen – und so für Gemeinschaftssinn und wichtige Impulse für nachhaltige Entwicklung sorgen.