17 Ziele 17 Freizeiten

Keine Armut

Logo des SDG Keine Armut
Bis 2030 wollen die Vereinten Nationen die Armut beenden. Auch die Anzahl der Menschen, die in ihrem Land als relativ arm gelten, soll halbiert werden. Dazu müssen soziale Sicherungssysteme ausgebaut werden und alle Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen und Mikrokrediten erhalten.

Armut hat viele Dimensionen. Weltweit gilt als extrem arm, wer mit 1,90 Dollar am Tag auskommen muss. Ein angemessener Lebensstandard ist aber immer abhängig vom jeweiligen Land.

Was heißt das für Deutschland?

In Deutschland gelten 15 Prozent der Bevölkerung als arm. Das sind etwa 13 Millionen Menschen. Besonders betroffen sind Alleinerziehende und ihre Kinder, Menschen ohne Arbeit oder Wohnung, Rentner*innen oder kranke Menschen. Aber auch viele Menschen mit einem Job sind von Armut bedroht. Was sie gemeinsam haben: schlechte Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Außerdem haben arme Menschen eine deutlich geringere Lebenserwartung.

Wie lässt sich eine Freizeit im Sinne des SDG gestalten? 

Wie hoch ist der Teilnahmebeitrag? 

Zumindest die Auswirkungen von Armut können reduziert werden, indem eine Freizeit auch für junge Menschen aus finanziell schwachen Familien möglich ist. Im besten Fall ist die Freizeit bereits von vornherein so geplant, dass sie nicht so teuer wird. Zelten ist meist günstiger als ein Hostel und auch bei der Bahn gibt es ab sechs Personen günstigere Tickets. 

Können Teilnahmebeiträge speziell für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen gesenkt werden?

Zusätzlich kann der Teilnahmebeitrag für Jugendliche aus Familien, die Sozialleistungen beziehen oder ein geringes Einkommen haben, über öffentliche Förderungen gedrückt werden. Viele Bundesländer bieten die Möglichkeit einer individuellen Förderung für Jugenderholungsmaßnahmen. Landkreise, Kommunen und Städte bieten zum Teil eigene Förderprogramme und Stiftungen, aus denen eine zusätzliche Förderung möglich ist. Hier empfiehlt es sich vor Buchung mit dem Jugendamt Kontakt aufzunehmen und betroffenen Familien niederschwellig Auskunft über mögliche Förderungen zu vermitteln. 

Zudem besteht die Möglichkeit, einen solidarischen Teilnahmebeitrag festzulegen, wodurch finanziell besser gestellte Familien einen etwas erhöhten Beitrag leisten, um den Preis für andere zu verringern. So machen es etwa die Falken über einen Soli-Fonds:  Geschwisterkinder sollten nur einen reduzierten Beitrag zahlen müssen. 

Der Kinder- und Jugendring Bochum hat unter anderem speziell für junge geflüchtete Menschen aus der Ukraine Geld gesammelt, um diesen die Teilnahme an Freizeiten zu ermöglichen. Das kann eine gute Inspiration sein, selber ähnliches auf die Beine zu stellen. 

Wie kann die Ursache von Armut noch bekämpft werden?

Soziale Durchmischung bekämpft eine Ursache von Armut! Bildung ist in Deutschland der Schlüssel, um langfristig das Armutsrisiko zu verringern. Welchen Schulabschluss Jugendliche später jedoch machen, hängt maßgeblich von dem Bildungshintergrund der Eltern ab. Diese Spirale kann durch Jugendarbeit zumindest teilweise durchbrochen werden. Daher ist wichtig, dass eure Freizeit junge Menschen aus allen sozialen Schichten erreicht.

Armut ist nicht die einzige Barriere für die Teilnahme an einer Jugendfreizeit. 

Ist die Freizeit inklusiv und spricht sie auch nicht-binäre Jugendliche an? Damit beschäftigen sich das SDG 11 und SDG 5.

Mögliche Programmangebote zu den Themen des SDGs

Workshops und Methoden zum Thema Armut bietet zum Beispiel die Themenmappe von Landesjugendwerk der AWO NRW.

Hier gibt es eine große Methodensammlung zum Thema Armut für verschiedenen Altersstufen.

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