Politische Bildung

Mitwirkung an Denkfabrik für lebendige Demokratie

Der Bundesjugendring verantwortete in der Denkfabrik „Gemeinsam für eine lebendige Demokratie“ eine Austauschrunde zu Demokratieförderung, politischer Bildung und Partizipation in Krisenzeiten. Mit den Teilnehmenden wurde der Blick auf die Nachwirkungen der Pandemie und die damit verbundenen Lehren gerichtet.

In der Krise steckten aus Sicht der Teilnehmenden Chancen und Potenziale, wie die anlassbezogene Reflexion über struktureller Zugangshindernisse. Hier wurde erkannt, dass Zugänge für vielfältige Zielgruppen breiter bereitgestellt werden müssen. Die Pandemie hat den Stand der Digitalisierung in der politischen Bildung offenbart und den Bedarf nach digitalen Angeboten deutlich gemacht. Daraus lassen sich Lehren ziehen, zum Beispiel: Strukturell sind gute Rahmenbedingungen für digitale politische Bildung Voraussetzung. Die Lern- und Erfahrungsräume müssen mittel- bis langfristig gesichert und dringend weiterentwickelt werden.

Es gilt, den Moment der politischen Bildung zu nutzen und die Relevanz politischer Bildung aufzuzeigen: informieren, Zusammenhänge erklären, Positionen bilden. Zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Beschäftigung (Arbeit, Schule, Engagement), Wohlbefinden (mentale und körperliche Gesundheit), gerechter Verteilung (Zugang zu Medizin und Unterstützungssystem) und demokratischer Stabilität (demokratische Zivilgesellschaft, Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien). Die Teilnehmenden im Workshop formulierten Forderung nach einer nahbaren Politik und einem Dialog, der mehr Transparenz, Glaubwürdigkeit und Kommunikation auf Augenhöhe enthält.

Die Denkfabrik war ein Auftakt, veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie war ein Ort, an der Zivilgesellschaft gehört und eingebunden wurde. Und sie war eine Gelegenheit zum Austausch, um zum Beispiel Förderinstrumente künftig besser zu gestalten wie das Demokratiefördergesetz. Sie zeigte die demokratischen Herausforderungen und Zumutungen in Anbetracht der globalen Entwicklungen.

Zwei Konferenztage lang gab es Impulse und Diskurse: Eine Ermutigung über „Die Stärke der menschenrechtsbasierten Demokratie“ von Professor. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Workshops über das Verhältnis von politischer Bildung und politischem Handeln, über politische Bildung in einer pluralen Migrationsgesellschaft, über politische Bildung für und mit Kindern oder über die Vermittlung und Umsetzung von Kinder- und Menschenrechten.

Die Auswirkungen der Pandemie werden den Bundesjugendring weiter beschäftigen. Weil junge Menschen die Konsequenzen in besonderer Weise tragen: die Belastungen der psycho-sozialen Gesundheit, die Ungleichheit der Bildungschancen und die Bewältigung der Klimakrise sowie der Kriege. Über die Auswirkungen der Pandemie auf jugendverbandliche Settings hat der Bundesjugendring eine breit angelegte Umfrage gestartet. Ergebnisse werden am 13.10.2022 bei einem Fachtag Jugendreisen vorgestellt.

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