BAföG-Reform hinkt der Lebensrealität junger Menschen hinterher
Die BAföG-Reform sieht vor, dass die monatlichen Förderhöchstsätze um 15 Prozent auf 850 Euro und die Einkommensfreibeträge um neun Prozent angehoben werden. Außerdem sind eine Erhöhung des Wohnzuschlags und eine Erhöhung des Vermögensfreibetrags vorgesehen. Die Reform zielt darauf ab, dass mehr Studierende und Schüler*innen BAföG erhalten. Die Anhebungen reichen dafür aber bei weitem nicht aus. Beispielsweise stehen Mietpreisentwicklung und Wohnzuschlag in keinem passenden Verhältnis.
Komplett verpasst wurde mit der Reform, die Vereinbarkeit von ehrenamtlichem Engagement und Studium zu fördern. Es muss die Möglichkeit geben, durch den Nachweis von ehrenamtlichem Engagement eine Verlängerung der Studienzeiten und der BAföG-Bezugsdauer zu erhalten. Ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit ist mit anderen Formen des Engagements (wie zum Beispiel die Mitarbeit in Gremien von Universitäten und Hochschulen) gleichzustellen, denn: „Ehrenamt darf nicht zum Nachteil für engagierte junge Menschen werden“, betont Matthias Schröder.
Auch das Schüler*innen-BAföG bekommt nur ein Reförmchen. So werden zwar die Bedarfssätze und Freibeträge angepasst, aber die Regelungen zum Bezug bleiben strikt. Um allen Schüler*innen individuelle Bildungswege zu ermöglichen, müsste das BAföG auch bei denen ankommen, die bei ihren Eltern wohnen und allgemeinbildende Schulen besuchen.
„Das BAföG hinkt weiterhin der Lebensrealität junger Menschen hinterher“, äußert Matthias Schröder enttäuscht. So wurden die Altersgrenzen nicht angegangen, das Teilzeitstudium nicht ermöglicht und die Förderung bleibt hinter einer realistischen Studiendauer zurück.