Jugendpolitik

KiKo-Fachgespräch zu Beteiligung in Jugendverbänden

Gruppenbild zur Sitzung der Kinderkommission des Bundestags am 10. Mai 2023. Hinten stehend von links nach rechts: Heidi Reichinnek (MdB, Die Linke), Matthias Seestern-Pauly (MdB, FDP), Daniela Broda und Lars Reisner (Deutscher Bundesjugendring), Sarah Lahrkamp (MdB, SPD). Davor kniend: Emilia Fester (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Paul Lehrieder (MdB, CDU/CSU). Foto: Deutscher Bundestag
Am 10. Mai 2023 sprach Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings, in einem öffentlichen Fachgespräch vor der Kinderkommission des Deutschen Bundestages zur Bedeutung von Beteiligung in der Jugendverbandsarbeit sowie über die Beteiligung junger Menschen aus Sicht der Jugendverbände.

„Die Struktur der Jugendverbände ermöglicht jungen Menschen, sich zu beteiligen, ihre Interessen einzubringen und zu vertreten. So wird echte Beteiligung erlebbar und gelebt“, betonte Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings vor den Abgeordneten und ergänzte: „Die Struktur der Jugendverbände und der Jugendringe bietet auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene einen Resonanzraum für Ideen und Positionen, in dem gemeinsame Ziele und Aktivitäten auf demokratischer Basis entstehen und reifen.“

Um dies besser nachzuvollziehen, erläuterte Broda den Aufbau des Bundesjugendrings als Arbeitsgemeinschaft von sowohl 35 bundesweiten Jugendverbänden als auch 16 Landesjugendringen. Diese Struktur ermöglicht es über die Landesverbände und regionalen Gliederungen selbst Jugendverbänden, die nur in einzelnen Bundesländern aktiv sind, sowie den vielen Stadt- und Kreisjugendringen eingebunden zu sein. Aus dieser bunten Vielfalt gehen unzählige selbstorganisierte Gruppen junger Menschen hervor, sodass der Bundesjugendring die Interessen von insgesamt 6 Millionen jungen Menschen vertritt.

Die Struktur der Jugendverbände und -ringe bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Resonanzraum für Ideen und Positionen, in dem gemeinsame Ziele und Aktivitäten auf demokratischer Basis entstehen und reifen. Ob auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene: Jugendverbände und Jugendringe ermöglichen die Umsetzung politischer Ziele und sind für die Jugendarbeit unerlässlich. Sie bilden gemeinsam mit dem Bundesjugendring eine "Backbone-Struktur", wie bei der letzten Evaluation des Kinder- und Jugendplans festgestellt wurde.

Besonders beachtenswert ist laut Broda, dass junge Menschen in Tausenden von sehr unterschiedlichen Gruppen vor Ort auf Basis gemeinsamer Werte und Interessen zusammengeschlossen sind. Das, was sie bewegt und ihre Themen sind, ergibt sich aus der eigenen Lebenssituation und Lebenswelt, aus aktuellen Anlässen, politischen Entwicklungen und nicht zuletzt aus konkreten Bedarfen.

Insgesamt betonte Broda die wichtige Rolle von Beteiligung in der Jugendverbandsarbeit, ohne die es keine Jugendverbände gäbe. Genau gilt auch außerhalb der Jugendverbandsarbeit , dass die Beteiligung junger Menschen nicht nur auf dem Papier stehen darf. Um eine gute Kinder- und Jugendbeteiligung zu gewährleisten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. In diesem Zusammenhang ging sie auf die überarbeiteten "Qualitätsstandards für eine gute Kinder- und Jugendbeteiligung" ein, die vom Bundesjugendring und dem Bundesjugendministerium nunmehr in dritter Auflage von 20.000 Exemplaren herausgegeben werden.

Die Rückfragen der Abgeordneten aus den demokratischen Fraktionen boten Broda Gelegenheit, auf weitere Anliegen wie eine ausreichende Finanzierung der Jugendverbandsarbeit insbesondere über eine Verstetigung sowie langfristige Dynamisierung der Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes, die Stärkung des jungen Ehrenamts, die Situation junger Menschen nach der Corona-Pandemie, die Einführung einer vollumfänglichen Kindergrundsicherung, die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz und die Wahlaltersenkung einzugehen.

Das Fachgespräch in der Kinderkommission wurde live im Parlamentsfernsehen übertragen. Die Aufzeichnung ist hier einsehbar.

Themen: Jugendpolitik