Erinnerungsarbeit

Perspektiven der Jugendverbände auf Erinnerungsarbeit

Die 88. DBJR-Vollversammlung hat am 30./31. Oktober 2015 in Heidelberg die Position „Perspektiven der Jugendverbände auf Erinnerungsarbeit, -kultur und -politik in der Einwanderungsgesellschaft“ beschlossen:

Das Jahr 2015 ist für die im Deutschen Bundesjugendring (DBJR) zusammengeschlossenen Jugendverbände und Landesjugendringe ein Jahr des Gedenkens und Erinnerns.

Wir haben den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz begangen und in unterschiedlichen Veranstaltungen der Opfer des menschenverachtenden nationalsozialistischen Regimes gedacht. Und wir haben den 100. Jahrestag des Genozids an den Armenier_innen, Aramäer_innen, Assyrer_innen, Chaldäer_innen, Pontos-Griech_innen und Jesid_innen in Kleinasien und Mesopotamien thematisiert und uns für die Anerkennung dieser Verbrechen als Völkermord und die wissenschaftliche Aufarbeitung eingesetzt.

Erinnerungsarbeit ermöglicht es, gesellschaftliche Prozesse und ihre möglichen Konsequenzen verständlich und nachvollziehbar zu machen. Sie fördert dabei die Entwicklung eines kritischen Umgangs mit Geschichte und (Erinnerungs-)Politik. Die praktizierte Erinnerungsarbeit und die Auseinandersetzung mit Erinnerungspolitik und -kultur gehört zu unserem Selbstverständnis als Jugendverbände und -ringe.

Selbstverständlich trifft dies auch für die vielen jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu, die ihre verbandliche Heimat in den Jugendverbänden – einschließlich der Selbstorganisationen junger Menschen mit Migrationshintergrund – gefunden haben. Damit geht die Notwendigkeit zur interkulturellen Öffnung für Jugendverbände und –ringe einher, die mit einem stetigen Prozess der Überprüfung eigener Grundsätze, Verbandskulturen und Organisationsformen verbunden ist. Dies wiederum beeinflusst auch die Erinnerungsarbeit und -kultur der Jugendverbände und -ringe sowie unseren Blick auf Erinnerungspolitik.

Dieser Herausforderung stellen wir uns, um sowohl der großen Bedeutung der Erinnerungskultur als auch der zunehmenden kulturellen Vielfalt gerecht zu werden. Wir gehen dabei der Frage nach, wie wir jungen Menschen mit unterschiedlichen familiär-historischen, -biografischen und kulturellen Hintergründen gerecht werden können, ohne dabei unkritische Beliebigkeit an den Tag zu legen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, Relevanz und Aktualität für junge Menschen herzustellen, für die zeitlich und (kultur-)räumlich die NS-Herrschaft und der Holocaust weit fern zu liegen scheinen. Das Lernen in Jugendverbänden und -ringen geht dabei von den Ausgangs- und Wissenslagen junger Menschen sowie von ihren Anfragen aus; es ist nicht von Schuldzuweisungen, sondern von Zukunftsperspektiven geprägt.

Bedeutung der Erinnerungsarbeit in Jugendverbänden als Teil der Zivilgesellschaft 

Das Erzählen von Geschichte ist bewusst oder unbewusst politisch. Wie geschichtliche Ereignisse bewertet werden, was erzählt wird und was nicht, hat eine politische Dimension und verändert sich mit gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Eine kritische Erinnerungskultur, die darauf abzielt, Umstände und Konsequenzen historischer Ereignisse zu verstehen, um  Mechanismen in der Gegenwart erkennen zu können, muss auch thematisieren, welche gesellschaftlichen Akteure welches strategische Interesse an einer bestimmten Vermittlung der Geschichte haben. So ist staatlicher Erinnerungspolitik in ihrer Wirkung als Mittel der Verständigung und des historischen Lernens enge Grenzen gesetzt, denn nationale Gedenkpolitik dient auch der Legitimation aktueller Macht- und Interessenpolitik. Eine eigenständige, aktive zivilgesellschaftliche Erinnerungspolitik kann dazu ein Gegengewicht bilden. Die Jugendverbandslandschaft ist ein elementarer Teil der (deutschen) Zivilgesellschaft und vereint verschiedenste Milieus, Kulturen, Traditionen und Werteorientierungen unter einem Dach. Folglich haben Jugendverbände und die in ihnen engagierten jungen Menschen das Bewusstsein und die Offenheit, gesellschaftliche Wertvorstellungen zu reflektieren und ihre Wandlungsfähigkeit zu erkennen und anzuerkennen. Gerade Jugendlichen – die sich in der Lebensphase der Identitätsfindung befinden – fällt es leichter, althergebrachte, gesellschaftlich dominante Narrative zu hinterfragen.

Erinnerungsarbeit ermöglicht es uns als Jugendverbände und -ringe, gesellschaftliche Prozesse und ihre Konsequenzen verständlich und nachvollziehbar zu machen, Bedeutungszusammenhänge herzustellen und sich selbst sowohl als Teil der Geschichte als auch als handlungsfähige Akteure zu begreifen, die Einfluss auf gesellschaftspolitische Prozesse nehmen können. Erinnerungsarbeit fördert dabei die Entwicklung eines kritischen Umgangs mit Geschichte und heutigem politischen Handeln. Diese Kritikfähigkeit ist Voraussetzung, um sensibel für Ansätze politischer Instrumentalisierung von geschichtlichen Ereignissen zu sein und diesen entgegenzutreten. Jugendverbände und –ringe sowie ihre Bildungsstätten engagieren sich intensiv für den Erhalt  einer nahbaren und erlebbaren Erinnerungsarbeit. Unsere Jugendverbandsarbeit und Jugendbildungsarbeit ermöglichen es jungen Menschen, eine Verknüpfung zwischen „fern zurückliegender“ Geschichte und deren spürbaren Einfluss auf die heutige Gesellschaft oder die eigene Biografie herzustellen. Mit unserer Methodenvielfalt und durch das ihr zugrundeliegende Prinzip der demokratischen Selbstorganisation ist die Jugendverbandsarbeit damit nicht nur ein wichtiger Teil der non-formalen Bildung, sondern ein notwendiges Korrektiv zur staatlichen Erinnerungspolitik.

Erinnerungsarbeit darf nicht bevormundend sein. Dies betrifft auch staatliches Handeln. Statt inhaltlicher Vorgaben oder indirekter Steuerung durch förderpolitische Instrumente müssen Räume geöffnet werden, in denen Erinnern möglich ist und die Gestaltungsfreiheiten beinhalten. Hierbei ist uns die Perspektivvielfalt wichtig. Wir setzen uns aktiv für sie ein und bilden sie in unserer Erinnerungsarbeit und -kultur stärker ab. Besonders solche historischen Ereignisse, die eine kritische Erweiterung der Perspektiven auf die Geschichte deutscher Politik ermöglichen und die lange Zeit in der staatlichen deutschen Erinnerungspolitik keinen Platz hatten und teilweise noch nicht haben, sind von Bedeutung für die Erinnerungsarbeit in Deutschland.

Auch die jüngere deutsche Geschichte mit den Ereignissen im Herbst 1989 und der anschließenden Deutschen Einheit sind einerseits von staatlicher Erinnerungspolitik westdeutscher Kontinuität dominiert und beinhalten andererseits viele Kapitel, die noch nicht hinreichend aufgearbeitet wurden. Hier sind die Zivilgesellschaft und damit wir als Jugendverbände und -ringe als notwendiges Korrektiv stärker gefragt.

Interkulturelle Öffnung und Einwanderung

Interkulturelle Öffnung betrifft auch unsere Erinnerungsarbeit und -kultur sowie unseren Blick auf Erinnerungspolitik. Um eine zukunftsfähige Erinnerungspolitik in der Migrationsgesellschaft zu etablieren, muss in mehrere Richtungen agiert werden: Zum einen gilt es, neue und gemeinsame Narrative zu entwickeln. Zum anderen muss auch das Verständnis entstehen, dass Menschen mit ihrer Biografie auch Erinnerungsbedürfnisse mitbringen, die in Erinnerungskultur und -arbeit inkludiert werden müssen. Damit muss auch Erinnerungspolitik wandlungsfähig bleiben, ohne die bestehenden Formen und Themen der Erinnerungsarbeit zu schmälern oder zu relativieren.

Diversität der Erinnerung(en)

Um dem gesellschaftlichen Wandel und ihrer Vielfalt gerecht zu werden, besteht für die gesamte Gesellschaft und damit auch für uns als Jugendverbände und –ringe die Herausforderung, Erinnerungsarbeit so zu gestalten, dass sie alle Mitglieder der Gesellschaft gleichermaßen einbezieht. Dabei ist jedoch auch klar, dass es kein beliebiges Nebeneinander von Erinnerungskulturen geben darf; so sind Grenzen zu setzen, wo immer fundamentale Vereinbarungen unseres gesellschaftlichen Miteinanders verletzt werden – die Würde des Menschen ist nicht verhandelbar. Ziel sollte daher sein, den Blick für eine kritische Geschichtsbetrachtung zu schärfen, statt die Augen vor unkritischer oder strategischer Erinnerungspolitik zu verschließen. Nur so können die in die Gegenwart wirkenden Mechanismen erkannt werden.

Jugendverbandsarbeit ist geprägt von jungen Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Sie ist nicht nur geprägt von den Unterschieden durch die familiären Biografien in der DDR und der damaligen BRD und damit durch die unterschiedlichen Erfahrungen in den neuen und den alten Bundesländern. Auch für die Erinnerungsbedürfnisse von Menschen, die einen Teil ihrer Wurzeln neben Deutschland auch in anderen Ländern haben, muss Platz sein. Eine Weiterentwicklung von Erinnerungsarbeit muss dies verstärkt aufgreifen und sowohl partizipativ als auch gleichberechtigt geschehen. Es gilt dabei, nicht für andere zu sprechen, sondern alle Mitglieder der Gesellschaft zu befähigen, für sich selbst zu sprechen.

Das Engagement für eine diversitätsbewusste Erinnerungsarbeit ist für alle Akteur_innen in diesem Handlungsfeld notwendig und von hoher Bedeutung, um Offenheit, Akzeptanz und gesellschaftliche Vielfalt zu leben. Eine diversitätsbewusste Erinnerungsarbeit fördert z.B. die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Verbänden und leistet einen aktiven Beitrag zur interkulturellen Öffnung. Wir als Jugendverbände und -ringe nehmen dabei bewusst unsere Rolle als Interessenvertretung aller jungen Menschen wahr.

Durch die gesellschaftlichen Veränderungen wird auch die Zahl der historischen Bezugspunkte ständig zunehmen. Nicht nur weitere Epochen mit geschichtlichen Ereignissen mit „deutschem“ Bezug müssen einbezogen werden, sondern alle historischen Ereignisse, die aufgrund der Herkunftsgeschichten der Mitglieder der Gesellschaft bzw. der Jugendverbände relevant werden. Dies zu erkennen, heißt für Jugendverbände und -ringe, junge Menschen mit Migrationshintergrund mit ihrer familiären Geschichte und den damit einhergehenden Erinnerungsbedürfnissen ernst zu nehmen.

Holocaust-Education und junge Menschen mit Migrationshintergrund

Gemeinsam mit jungen Menschen aus Israel, Polen und Deutschland haben wir, die Mitgliedsorganisationen des DBJR, 2015 den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz begangen. In unterschiedlichen Veranstaltungen haben wir der Opfer des menschenverachtenden nationalsozialistischen Regimes gedacht. Wir sind der Überzeugung: Es liegt in unserer aller Verantwortung, das Gedenken an die Shoa wach zu halten und gemeinsam Sorge dafür zu tragen, „dass Auschwitz nie wieder sei!“

Um diese aus der Vergangenheit erwachsene Verantwortung wissend, stellen Jugendverbände und -ringe sich heute Rassismus, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit aktiv entgegen! Gemeinsam setzen wir uns für ein gelingendes Miteinander in unserer Gesellschaft ein. Hierzu gehört es auch, den staatlichen und den eigenen Umgang mit Geschichte immer wieder kritisch zu hinterfragen.

Die Aufarbeitung des Zivilisationsbruchs der NS-Herrschaft von 1933 bis 1945 war bis in die 1990er Jahre ein hoch aufgeladener Konflikt mit politischen, geistigen, juristischen, ideologischen und moralischen Dimensionen. Die Gedenkarbeit der Jugendverbände und –ringe thematisierte seit ihren Anfängen die ideologischen Grundmuster, die Holocaust und Vernichtungskrieg möglich gemacht haben. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Sozialdarwinismus ging dabei aber auch immer mit einer kritischen Betrachtung der heutigen Gesellschaft einher. In dem Bewusstsein, dass eben diese Grundmuster in der Gesellschaft nicht mit der Befreiung vom Nationalsozialismus aufgehoben wurden, war und ist es für Jugendverbände und -ringe von besonderer Bedeutung, einen offenen und ehrlichen Diskurs mit (anderen) zivilgesellschaftlichen Akteuren zu führen.

Das Gedenken an den Holocaust und die Opfer des Nationalsozialismus gehört mittlerweile zur deutschen Identität und Staatsräson. Dies birgt jedoch die Gefahr, dass Erinnern und Gedenken zu hohlen Phrasen verkommen und sich dadurch kein Bewusstsein für die Mechanismen des Naziregimes mehr entwickelt, sondern lediglich in Schubladendenken erschöpft. Eine Befassung mit Aspekten der deutschen Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit, die bisher wenig oder gar nicht berücksichtigt wurden, würde dagegen einen differenzierteren Blick auf Geschichte ermöglichen. Wir fordern diesen oft zugunsten der staatlichen Rituale vernachlässigten Aspekt ein und stellen uns dieser Herausforderung zugleich selbst.

Ein wichtiges Versäumnis der staatlichen Erinnerungspolitik ist auch, dass sie stillschweigend auf der Annahme beruht, die Bevölkerung in Deutschland habe einen einheitlichen Zugang zum Erinnern an die NS-Zeit. Dass dies nicht so ist, zeigt der sehr unterschiedliche Umgang mit der NS-Zeit in der DDR und der damaligen BRD, der jeweils die Zugänge eines relevanten Teils der heute in Deutschland lebenden Bevölkerung – sehr unterschiedlich – geprägt hat, ebenso, wie die familiären Biografien derjenigen, die selber oder deren Familien erst nach dieser Zeit nach Deutschland eingewandert sind.

Weil in unseren Strukturen die Zugänge unterschiedlich sind, ist uns bewusst, dass unterschiedliche Perspektiven auf Geschichte notwendig sind, um über das Geschehene und die dazugehörige Erinnerungspolitik zu reflektieren. Beispielsweise kann es bei der Vermittlung der „deutschen“ Geschichte in der Zeit der NS-Terrorherrschaft nicht (mehr) allein um den familiengeschichtlichen Hintergrund von Jugendlichen gehen. Für Jugendliche heute müssen, auch unabhängig vom eventuellen persönlichen Bezug, Zugänge aufgebaut werden, bei denen Fragen im Mittelpunkt stehen wie: Wie konnte es zu diesem Zivilisationsbruch kommen, der eine industrielle Massenvernichtung zur Folge hatte? Welche Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung kennen wir heute? Wie verhalte ich mich, wenn ich Rassismus und Diskriminierung heute miterlebe? Welche Verantwortung haben wir, wenn Menschen heute vor Verfolgung fliehen?

Anspruch und Ausblick

Die Zusammensetzung der in Deutschland lebenden Bevölkerung ändert sich auch weiterhin stetig. Neue Mitglieder, neue Herkunftsstaaten machen die Gesellschaft vielfältiger und gehen mit neuen kulturellen Hintergründen, Erfahrungen und biographischen Bezügen ebenso einher, wie mit neuen historischen Bezugspunkten und einer Verschiebung ihrer Relevanz untereinander. Nicht zuletzt werden die Menschen, die aktuell nach Deutschland flüchten und zumindest eine Zeit lang hier bleiben werden, diesen Prozess verstärken.

Wir als Jugendverbände und –ringe im DBJR nehmen uns der sich daraus ergebenden Herausforderungen an:

  • Wir Jugendverbände und –ringe sehen uns in der Verantwortung, das Gedenken an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen, die von Deutschland ausgingen, wach zu halten und gemeinsam Sorge dafür zu tragen, „dass Auschwitz nie wieder sei!“.
  • Wir stellen uns immer wieder neu der Frage, wie Jugendverbände und –ringe der zunehmenden kulturellen Vielfalt in ihrer verbandlichen Erinnerungskultur und ihrer Erinnerungsarbeit gerecht werden und gleichzeitig die jeweils eigene, auch kulturelle Identität, die den Verband ausmacht, wahren können. Wir sehen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Diskurses, um sich angemessen mit anderen historischen Ereignissen auseinanderzusetzen, die aufgrund der Herkunftsgeschichte vieler Mitglieder relevant werden, ohne dabei den Holocaust in irgendeiner Weise zu relativieren.
  • Wir sehen es als Auftrag, zukunftsweisende Ansätze des Erinnerns zu entwickeln, die über nationale Kontexte hinausreichen und einen wachsenden Stellenwert der europäischen und globalen Dimension von Erinnerungsarbeit, -kultur und –politik berücksichtigen.
  • Den o.g. Diskursen müssen wir uns als Jugendverbände und –ringe kontinuierlich stellen – jeder für sich alleine und alle gemeinsam. Als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Landesjugendringe sieht der DBJR hier eine Aufgabe. Er wird diese Diskurse anregen und dafür eine Plattform bieten.
  • Wir nehmen bewusst unsere Rolle als Interessenvertretung aller jungen Menschen wahr, hinterfragen auch zukünftig den offiziellen Umgang mit Geschichte immer wieder kritisch und setzen uns dafür ein, dass:
    • junge Menschen die Möglichkeit erhalten, an jene Momente und Ereignisse der Geschichte zu erinnern, die die Biografie ihrer Familie und somit ihre eigene beeinflusst und geprägt haben – auch außerhalb von Jugendverbänden und –ringen.
    • auch staatliche Erinnerungspolitik die Narrative der Einwander_innen aufgreift und die durch sie geprägte Erinnerungsarbeit z.B. in Schule so gestaltet, dass sie alle Mitglieder der Gesellschaft gleichermaßen einbezieht.
    • alle historischen Ereignisse, die eine kritische Erweiterung der Perspektiven auf die Geschichte deutscher Politik erfordern, aufgearbeitet und in der staatlichen Erinnerungspolitik angemessen berücksichtigt werden.
    • eine angemessene Befassung mit Aspekten der deutschen Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit stattfindet, die bisher wenig oder gar nicht berücksichtigt wurden.

Einstimmig beschlossen auf der 88. Vollversammlung am 30./31. Oktober 2015 in Heidelberg.

Themen: Erinnerungsarbeit